Zarische Truppen, Krasnaja Poljana, 21.5.1864

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Samstag, 29. März 2014

Der syrisch-tscherkessische Student Nart Ramzi Abaza: Alptraum Behördenwillkür in der RF

Am 7. Februar, dem dem Tag der Eröffnunsfeier der Olympischen Spiele in Sotschi, waren bei tscherkessischen Demonstrationen in Nalchik (Teilrepublik Kabardino-Balkarien) etliche Demonstranten in verhaftet und in Polizeigewahrsam verbracht worden.Mitverhaftet wurden auch drei syrisch-tscherkessische Studenten, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufgehalten hatten. Nach meinen vorherigen posts über Ayal Othman und Yasser Stas meldet sich hier nun der dritte Betroffene zu Wort.

Nart Ramzi Abaza, der sich zur Zeit noch in Nalchik befindet, schreibt (für die deutsche Übersetzung siehe unten):

 
"In Russia, To defend the right , you have to pay the price..
I was arrested with 50 more Circassians in 7 February protest against the Sochi Olympics. Stayed there for 30 hours then the court set us free to come back the next day to take our papers that remained with the police.
In the morning of 10 Feb. I got back , they informed me that my papers are legal but I can't get them so they can check them again through other department. When I went the next day, they informed me that my papers were cancelled depending on an old breach of law in 2010. The visa wasn't extended in the right time . it was delayed 3 days ( though the university was responsible for the extension ). so the sentence was that I had to leave Russia within 15 days.
I went directly to Human Rights Organization . they called the university but the university declared they are not responsible for anything.
I was advised of a lawsuit . In 14 Feb. I did and it was accepted and gave me a date of 24 Feb. for the court. During this time ,the Human Rights Org. sent message signed by me to the responsibles in Kabardina- Balkar ; http://zapravakbr.ru/index.php?option=com_content&view=article&id=252%3A2014-02-10-10-26-41&catid=4%3Adoc&Itemid=6

and some young guys from Kabardina- Balkar also wrote to the President to solve the problem, but unfortunately with no good results as expected!
In 21 Feb. the Human Rights Org. invited all interested to the court , they published the invitation in the main page of the organization site.
http://zapravakbr.ru/index.php?option=com_content&view=article&id=304%3A2014-02-10-10-26-41
The details of the court that day s published by HRO in their site ;
http://kabardino-balkaria.kavkaz-uzel.ru/articles/239953/
and a journalist from- кавказский узил- also published the case ;
http://kabardino-balkaria.kavkaz-uzel.ru/articles/239953/
The court was postponed till 7 April , as the reason of cancelling my papers is infraction in 2010 ,but I was not informed before ,so they asked for a representative of the university to give a proof that I was informed if there is one.
Some see that I'm lucky that I still have hope , but it's fake .
No need to mention Russian policy and actions ..but when anyone happen to face the police one day, it turns to be his nightmare that will never end !!"

Zu deutsch: 

"Wenn man in Rußland das Recht verteidigen will, muß man seinen Preis dafür bezahlen....
Ich wurde während der Proteste gegen die Olympischen Spiele in Sotschi am 7. Februar zusammen mit 50 anderen Tscherkessen festgenommen. Ich blieb dort [d.h. in der Polizeistation] für 30 Stunden, danach hat uns das Gericht auf freien Fuß gesetzt [unter der Bedingung] daß wir am nächsten Tag zurückkommen und unsere Unterlagen, die bei der Polizei blieben, abholen.
Am Morgen des 10. Februars bin ich [dorthin] zurückgegangen, sie haben mich informiert, daß meine Papiere gültig sind aber daß ich sie nicht ausgehändigt bekomme, damit sie sie erneut über eine andere Abteilung überprüfen können. Als ich am nächsten Tag kam, informierten sie mich, daß meine Papiere anulliert worden seien aufgrund eines früheren Verstoßes gegen das Gesetz [Aufenthaltsrecht] in 2010. Das Visum war nicht rechtzeitig verlängert worden, es hatte eine Verzögerung von 3 Tagen gegeben (obwohl die Universität für die Verländerung verantwortlich war). Deswegen lautete das Urteil, daß ich Rußland innerhalb von 15 Tagen zu verlassen hätte.
Ich ging sofort zu einer Menschenrechtsorganisation, sie riefen die Universität an, aber die Universität erklärte, für nichts verantwortlich zu sein.
Man riet mir zum Rechtsweg. Ich tat das am 14. Februar, es wurde akzeptiert, und man gab mir den 24. Februar als Gerichtstermin. Während dieser Zeit hat die Menschenrechtsorganisation eine von mir unterschriebene Stellungnahme an die Verantwortlichen in Kabardino-Balkarien geschickt:
http://zapravakbr.ru/index.php?option=com_content&view=article&id=252%3A2014-02-10-10-26-41&catid=4%3Adoc&Itemid=6

und einige junge Leute aus Kabardino-Balkarien haben auch dem Präsidenten geschrieben, um das Problem zu lösen, aber leider ohne positives Ergebnis, wie zu erwarten!
Am 21. Februar hat die Menschenrechtsorganisation alle Interessierten zur Gerichtsverhandlung eingeladen und die Einladung auf der Eingangsseite der Webseite ihrer Organisation veröffentlicht:
http://zapravakbr.ru/index.php?option=com_content&view=article&id=304%3A2014-02-10-10-26-41
Die Details der Gerichtsverhandlung wurden ebenfalls von der Menschenrechtsorganisation auf ihrer Webseite publiziert:
http://kabardino-balkaria.kavkaz-uzel.ru/articles/239953/
und ein Journalist von Kavkazskij Uzel hat den Fall ebenfalls publik gemacht:
http://kabardino-balkaria.kavkaz-uzel.ru/articles/239953/
Die Gerichtsverhandlung wurde auf den 7. April vertagt, da der Grund für die Anullierung meiner papiere ein Verstoß in 2010 war, ich aber zuvor nicht informiert worden war, deswegen forderten sie einen Vertreter der Universität dazu auf, falls vorhanden einen Beweis dafür vorzulegen, daß ich informiert worden sei. Manche sehen es so, daß ich Glück habe, weil noch Hoffnung besteht, aber das ist irreführend.
Man muß nicht einmal die russische Politik und ihr Vorgehen erwähnen … wenn jemand auch nur eines Tages mit der Polizei zu tun bekommt, wird sich dies als sein nie endender Alptraum erweisen!!"